Die Romanvorlage: Planet der Affen

Pünktlich zum Kinostart von »Planet der Affen« am 30. August 2001 veröffentlicht der Münchner Wilhelm-Heyne-Verlag endlich wieder den Roman »Der Planet der Affen«, der bereits 1968 als Vorlage für eine Verfilmung diente.

Der Franzose Pierre Boulle, dessen Roman »Die Brücke am Kwai« bereits erfolgreich verfilmt worden war, schrieb 1963 mit »Le planète de singes« (dt. »Der Planet der Affen«) die Geschichte des Journalisten Ulysee Mérou nieder, der sich bei einer Weltraumraumexpedition plötzlich auf dem »Planet der Affen« wiederfindet. Bei Boulle ist dies jedoch nicht die Erde der Zukunft (wie später in der Verfilmung mit Charlton Heston), sondern ein Planet, der früher ebenfalls von intelligenten Menschen bewohnt war.

Noch ist unklar, wie sehr sich Tim Burton in seiner Version des »Planet der Affen« an der Romanvorlage von Boulle orientieren wird – ein Klassiker der Science Fiction ist der Roman aber allemal.

Und jetzt noch ein kleiner Rückblick auf den Schöpfer der »Planet der Affen«-Idee: Pierre Boulle (1912-94).

Pierre Boulle, (c) 20th Century Fox

Pierre Boulle (1912-94)

Pierre Boulle wurde 1912 in Avignon, Frankreich, geboren. Eigentlich Ingenieur von Beruf, ging er 1936 als Pflanzer nach Malaysia und kämpfte während des Zweiten Weltkriegs in Indochina im Untergrund. Aus einer japanischen Kriegsgefangenschaft konnte er 1944 entkommen. Nach dem Krieg kehrte Pierre Boulle nach Frankreich zurück und begann zu schreiben. 1950 erschien sein erster Roman „William Coward“, doch den Durchbruch schaffte er erst mit »Le Pont de la Rivière Kwaï« (dt. »Die Brücke am Kwai«). Dieser teilweise autobiographische Roman spielt während des Zweiten Weltkriegs und erzählt die Geschichte britischer Soldaten, die als Kriegsgefangene der Japaner, in Burma eine Brücke über den Fluß Kwai bauen müssen. 1957 wurde dieses Buch mit viel Aufwand von Hollywood verfilmt. Unvergessen: die Filmmusik von Malcolm Arnold. Nachdem sich Pierre Boulle bereits in seinen beiden Kurzgeschichtensammlungen »Contes de L’Absurde« (1953) und »E=mc2« (1957) phantastischen Themen zugewandt hatte, folgte 1963 schließlich »Le planète de singes« (dt. »Der Planet der Affen«). Mit »Jardin de Kanashima« (1964) und »Les Jeux de L’Esprit« (1973) schrieb Boulle zwei weitere, hierzulande jedoch fast gänzlich unbekannte Science-Fiction-Romane.

Pierre Boulle, dessen letztes Buch erst 1992 erschien, verstarb am 30. Januar 1994, nur wenige Tage vor seinem 82. Geburtstag, in Paris.