Kurt Mahr (1936-1993)

Kurt Mahr

Am Sonntag, dem 27. Juni 1993, verstarb in den USA Klaus Otto Mahn, bekannter unter seinem Pseudonym Kurt Mahr.

Geboren am 08.03.1936 in Frankfurt/Main begann Kurt Mahr bereits 1959 mit dem Schreiben von SF-Heftromanen für UTOPIA und TERRA (nachdem er zuvor mit zwei Manuskripten für »LORE«-Romane scheiterte). 1961 stieg er auf Anregung von Karl-Herbert Scheer mit Heft 5: »Atom-Alarm« in die gerade begonnene PERRY RHODAN-Serie ein, 1962 schloß er sein Physik-Studium ab und übersiedelte in die USA, wo er u.a. als Physiker an der Entwicklung der Pershing-Raketen mitarbeitete. Eine Folge des Umzugs waren zahlreiche Romane zu Nebenhandlungen, z.B. um die »Abteilung III« unter »Nike Quinto«.

Nach einer Pause zwischen den PR-Bänden 400-547 wurde Kurt Mahr immer mehr zum »Physiker vom Dienst«, er entwickelte u.a. das berühmte Zwiebelschalenmodell der kosmischen Evolution und das Metagravtriebwerk, ab Band 700 erschien zudem der »PR-Computer«. Hier wurden anfangs einzelne Phänomene in der Serie näher erläutert (z.B. besonders umfangreich die BASIS), später wurde hier mehr und mehr die aktuellen Handlung beleuchtet.

Kurt Mahr übernahm nach dem Ausscheiden Thomas Zieglers (Thomas Zubeil) aus dem Team zusammen mit Ernst Vlcek zeitweise die Expose-Redaktion, aus der er aber später wieder ausstieg. Kurt Mahr verfaßte insgesamt über 250 PR-Heftromane, über 40 PR-Taschenbücher und schrieb auch zahlreiche Romane für die eingestellte Schwesterserie ATLAN. Sein letzter PERRY RHODAN-Heftroman war 1661 (»Tabuplanet Shaft«), als letztes PR-Taschenbuch wird im März ’94 bei Heyne »Das Gremium der Vier« (Nr. 372) erscheinen.

Seit 1979 war Kurt Mahr, der zusammen mit seiner Frau Inge Mahn in Melbourne Beach, Florida lebte, nur noch als Schriftsteller tätig. »Mein erster Herr, die Industrie, nahm diesen Entschluß gelassen zur Kenntnis. Und meine zweite Herrin, die Publizistik, ist trotz des Opfers, das ich brachte, um keinen Deut zufriedener als zuvor, weil sie an mir immer noch kein Anzeichen hat erkennen können, daß man mir in absehbarer Zukunft den Nobelpreis für Literatur verleihen möchte« schrieb er dazu für »Das Con-Buch« (zum PR-WeltCon in Karlsruhe), was zeigt, daß er seine Rolle als Heftromanschreiber durchaus realistisch beurteilte.

Mit Kurt Mahr verstarb nach W.W. Shols, William Voltz, Karl Herbert Scheer und Kurt Brand bereits der fünfte Autor aus den Anfangszeiten der PERRY RHODAN-Serie. Aus der PR-Redaktion verlautete, daß der »PR-Computer« erhalten bleibt, über einen Nachfolger war allerdings noch nichts zu erfahren.

Quellen: PR-Werkstattband: »Die ersten 25 Jahre«, hrsg. von Horst Hoffmann; »Das Con-Buch: 30 Jahre Perry Rhodan«. VPM 1991