LEXX – Die Serie

Deutschland/Kanada 1998: Die LEXX ist wieder unterwegs. Zev (Eva Habermann), Stanley Tweedle (Brian Downey), Kai (Michael McManus) und der Roboterkopf 790 durchstreifen die „Light Zone“ auf der Suche nach einem gemütlichen Planeten um sich zur Ruhe zu setzen.

Lexx

Im Frühjahr 1997 flimmerten vier Fernsehfilme unter dem Titel »LEXX – The Dark Zone« bei Vox über die Bildschirme – und überraschend viele SF-Fans zeigten sich begeistert. Denn die Deutsch-Kanadische Koproduktion bewegte sich immer knapp am Rande des Schwachsinns, zeigte schöne, düstere Kostüme und CGIs und ließ zum ersten Mal seit langer Zeit auch mal wieder etwas Erotik in der SF erahnen. So ist es nicht weiter verwunderlich, daß Anfang April bis Ende Mai 1998 in den Babelsberger Filmstudios und im Herbst 1998 im kanadischen Halifax eine ganze Staffel von 20 Folgen (zu je 45 Minuten) entstand.

I am the Lexx. I am the most powerful weapon of destruction in the two universes.

Lexx
Xev Seeberg Lexx

Und die Serie setzt da ein, wo der letzte Fernsehfilm endete. Der Cluster ist vernichtet, der Gigaschatten besiegt und Kai, der letzte der Brunnen-G, hat einen großzügigen Vorrat an Protoblut.
Nach zwei Folgen scheidet allerdings Eva Habermann als Zev aus der Produktion aus, und wird am Ende der dritten Folge durch Xenia Seeberg (u.a. „Geliebte Schwestern“) als Xev ersetzt. Doch interessanterweise ist das kein Verlust für die Serie, sondern eher ein Gewinn. Okay, in der deutschen Sychro-Fassung fällt wenig auf, daß Eva Habermann ein deutlich schlechteres Englisch spricht als ihre Nachfolgerin. Doch die Tatsache bleibt, daß Xenia Seeberg eine bessere Schauspielerin ist und die Rolle viel mehr zum Leben erweckt und ausfüllt.

An dem Rest der Crew ändert sich nichts: Stanley Tweedle (Brian Downey) bleibt der frustrierte Verlierer und Kai (Michael McManus) gibt sich weiterhin Tot und emotionslos – und fungiert auch in Zukunft oft als letzter Retter in der Not. Und 790 ist auch in Xev unglücklich verliebt und spricht ihr in Reimform anzügliche Angebote aus (zu deren Durchführung er gar nicht befähigt wäre!).

Lexx Potatoe Hoe

Nachdem mich die ersten beiden Folgen eher enttäuschten, zeigen die weiteren Episoden das wahre Potential der Serie. Die Ideen werden ausgefallener und man scheint sich immer mehr zu trauen. So trifft man in „Lyekka“ auf drei Astronauten, die in einer Apollo-ähnlichen Kapsel („Eagle 5“) unterwegs sind, um den Weltraum zu erforschen. Als sie auf die Lexx treffen, überreichen sie das Symbol ihrer Zivilisation und ihres Planeten: eine Kartoffel!

Lexx Stan TV-Planet

Zwei Folge später besuchen Xev und Stan einen TV-Planeten, und es ist wunderbar, wie hier amerikanische Serienkonzepte und Vergnügungsparks verarscht werden. Xev erhält sogar ihre eigene Xev-Show, während Stan nur sehr langsam lernt, wie man zu einem erfolgreichen Star wird. Es fällt aber auf, daß die Autoren auch nicht davor zurückschrecken manche Idee auch gleich mehrmals hintereinander zu verwenden. So sind Folge 2 („Terminal“) und 4 („Luvliner“) fast identisch angelegt und nur das Ende ist unterschiedlich.

Das LEXX-Universum ist skurril, verschroben und verrückt und niemand ist ganz normal. Doch das macht nichts – denn niemand (ob Raumschiff oder Planet) überlebt die Begegnung mit der LEXX und ihrer Crew…

LEXX ist nichts für SF-Puristen (die würden sich alleine schon daran stoßen, daß das Beiboot der LEXX im Weltraum sich durch Flügelschlagen vorwärtsbewegt), und auch manch anderer Zuschauer, wird damit nichts anfangen können. Läßt man sich allerdings auf die Reise in das skurrile Universum ein, so wird man viel Spaß daran haben! In den USA war der Erfolg auf alle Fälle so groß, daß eine weitere Staffel geordert wurde.

© Florian Breitsameter (Text), & Sauter Films (Bildmaterial)

1. Mantrid
(Mantrid)
„Sein Schatten“ ist vernichtet… doch nicht ganz. Kai ist plötzlich wieder auf der Suche nach Protoblut und ausgerechnet der verrückte Wissenschaftler Mantrid soll ihm helfen.    **

2. Terminal
(Terminal)
Stanley Tweedle ist verletzt und muß in ein Weltraumhospital. Doch der dortige Chefarzt hat ganz eigene Ideen für die Zukunft der LEXX und von Zev. – Die letzte Folge mit Eva Habermann als Zev!    **

3. Die Traumfrau
(Lyekka)
Zev ist tot und die Stimmung an Bord der LEXX auf dem Nullpunkt. Da taucht plötzlich ein Frau aus den Erinnerungen von Stanley auf, und echte bodenständige Raumfahrer vom Planeten „Potato Hoe“ besuchen die LEXX.    ****

4. Der Liebeskreuzer
(Luvliner)
Xev und Stanley sind einsam und liebeshungrig. Wie gut, daß man gerade an einem Weltraumbordell vorbeikommt!    ***

5. TV-Planet
(Lafftrak)
Die LEXX fängt einen alten Funkspruch auf, der sie zu einem verlassenen Vergnügungsasteroiden führt. Xev und Stanley stürzen sich in das Abenteuer der TV-Shows!    *****

6. Stans Prozeß
(Stan’s Trial)
Stanley Tweedle wird beim Besuch seines Lieblingsbordells festgenommen und für seinen Verrat, der einst zur Vernichtung von 94 Planeten durch Seinen Schatten führte, vor Gericht gestellt.    ***

7. Liebe gedeiht
(Love Grows)

8. White Trash
(White Trash)
Blinde Passagiere sind an Bord der LEXX und machen der Besatzung das Leben schwer.    **

9. Ein Körper für 790
(791)

10. Der Untote
(Wake the Dead)
Fünf eingefrorene Jugendliche werden von der LEXX gefunden und treiben ihr Unwesen mit der Besatzung (eine Helloween-Folge?).    *

11. Planet der Mönche
(Nook)

12. Norb
(Norb)

13. Zwielicht
(Twilight)

14. Woz
(Woz)

15. Der Himmel stirbt
(Patches in the sky)

16. Spinnweben
(The Web)

17. Das Netz
(The Net)

18. Der Letzte der Brunnen-G
(Brigadoom)

19. Brizon
(Brizon)

20. Das Spiel ist aus
(End of the Universe)    ?