Filmkritik: Jurassic Park 3 (2001)

Jurassic Park 3

Alle vier Jahre beglückt uns Steven Spielberg mit einem neuen Teil seiner Dino-Saga. Nach »Jurassic Park« (1993) und »The Lost World« (1997) kommt dieses Jahr der dritte Teil der Geschichte um die wiederauferstandenen Dinosaurier ins Kino. – Deutschlandstart: 2. August 2001


Logo
Acht Jahre nach dem ersten Ausflug zur Isla Nubar hat Dr. Alan Grant (Sam Neill) eine neue Theorie über die Intelligenz von Raptoren entwickelt. Raptoren – das sind übrigens diese kleinen Raubechsen, die so unheimlich gerne Jagd auf Menschen machen. Dummerweise sind durch die Katastrophen auf Isla Nubar und Isla Sorna (die Insel aus „Lost World“) und die politisch und wirtschaftlich angespannte Situation die Fördergelder für Paläontologie stark zurückgeschraubt worden. Und so kann Dr. Grant dem Angebot eines wohlhabenden Abenteurerpärchens (gespielt von William H. Macy und Tea Leoni) nicht widerstehen, ihn für einen Flug über die Dino-Insel anzuheuern. Grant hatte zwar geschworen, nie wieder eine der Inseln zu betreten, aber nach der Zusicherung, daß Isla Sorna nur überflogen würde, stimmt er doch zu.

Sam Neill in Jurassic Park 3
Der weitere Verlauf dürfte keine große Überraschung sein. Natürlich landet das Flugzeug doch auf der Insel, muß aber kurz darauf wieder starten, da die Besatzung von einem riesigen, bisher unbekannten Raubsaurier angegriffen wird. Dieser Saurier sorgt dann für eine Bruchlandung, so daß die lustige Menschenhatz beginnen kann. Als zusätzliche Schwierigkeit erweist sich auch noch Dr. Grants Theorie über die Intelligenz der Raptoren als korrekt. Und zu allem Überfluß stellt sich dann auch noch heraus, daß die Kirbys gar nicht wohlhabend, sondern nur ein geschiedenes Ehepaar sind, die ihre gesamten Ersparnisse geopfert haben, um ihren Sohn zu finden, der während eines Ausflugs in der Nähe von Isla Sorna verschwunden ist.
Der Film verläuft im folgenden wieder einmal nach dem alten Prinzip der »Zehn kleinen Negerlein«. Aber damit das auch spannend wirkt, sind Schauspieler nötig, die mehr sind als reine Staffage für computergenerierte Dinos. Und die hatte Regisseur Joe Johnston mit Sam Neill, Tea Leoni und vor allem William H. Macy zur Verfügung.
Der Dino und das Flugzeug, (c) UIP
Highlight des Films sind jedoch auch dieses Mal die Saurier, allen voran der neue Star, der Spinosaurus, noch größer und noch gefährlicher als der Tyrannosaurus Rex, und die Flugechsen, die im dritten Teil das erste Mal auftreten. Daß diese so gefährlich und realistisch auf der Leinwand agieren, liegt nur zu einem kleinen Teil an den wieder mal hochgelobten Computeranimationen. Diese wurden auch diesmal Mal hauptsächlich nur für die Fernaufnahmen eingesetzt, da die Animationen für Nah- und Detailaufnahmen noch immer zu grob wirken. Hier kamen dann die von Stan Winston erschaffenen Animatronics zum Einsatz, die wirklich kaum noch von lebenden Tieren zu unterscheiden sind.
Raptoren, (c) UIP
Hohe Anforderungen an die Logik der Geschichte sollte bei diesen Film niemand stellen. Die kleinen Fehlerchen fangen schon mit der Frage an, wie auf dieser kleinen Insel überhaupt so viele Dinosaurier überleben können, ohne sie ratzekahl zu fressen.
Dinos kämpfen
Wer eine naturkundliche Abhandlung über Dinosaurier erwartet sollte sich besser die BBC-Dokumentation »Im Reich der Giganten« noch einmal ansehen – wer aber Tiermonsterfilme a là »Der weiße Hai« oder »Orca, der Killerwal« mag, wird auf seine Kosten kommen. Und für Dino-Fans ist der Film natürlich sowieso Pflicht.

© Olaf Funke (Text), UIP (Bild)