Attentat auf Arkon: Der Auftakt der ATLAN-Miniserie

Attentat auf Arkon
»Attentat auf Arkon«
von Uwe Anton
erschienen am 14. Januar 2003
Nach dem Neustart der PERRY RHODAN-Comics und dem ANDROMEDA-Zyklus in Zusammenarbeit mit dem Heyne-Verlag, liegt jetzt mit der neuen ATLAN-Miniserie eine dritte Beilage zum wöchentlichen Hauptgericht PERRY RHODAN vor. Uwe Anton, der auch schon als Autor für die Comics verantwortlich ist, hat die Miniserie konzipiert und auch den ersten Roman „Attentat auf Arkon“ verfaßt. Danach kommen u.a. auch einige talentierte Nachwuchsautoren zum Zuge, und vielleicht wird ATLAN ja wieder zur Übungswiese für angehende PERRY RHODAN-Autoren.

Der CENTAURI-Zyklus ist nach den TRAVERSAN-Romanen nun der zweite Minizyklus seit Einstellung der regulären ATLAN-Heftserie mit Band 850 im Jahr 1988. Einzig der damals noch sehr aktive Atlan Club Deutschland setzte die Abenteuer des unsterblichen Arkoniden in Form von Fanromanen noch einige Jahre fort.

Wir schreiben den 11.Feburar 1225 NGZ auf der Kristallwelt Arkon und Atlan ist dabei, die Historikerin Li kennenzulernen. Gemeinsam machen sie einen Ausflug in das Epetran- Museum und in die Abteilung, die einen Krish’un-Umhang beherbergt, der noch von Epetran persönlich getragen wurde. Solch ein Umhang diente den lemurischen Tamräten vor etwa 50.000 Jahren zur Identifizierung und war ein Symbol ihrer Macht.

Atlan war einst Epetran noch selbst begegnet, als Rhodan und er aus dem Jahre 2106 mit Hilfe eines Zeitumformers in die Vergangenheit vorstießen, um den arkonidischen Robotregenten mit Hilfe einer Zeitzünderbombe zu zerstören.

In der Gegenwart des Jahres 125 NGZ wird Atlan nun Zeuge eines dreisten Diebstahls dieses wertvollen Umhangs und muß miterleben, wie seine Freundin bei dieser Aktion verletzt wird. Bei der Untersuchung der getöteten Komplizen des Diebes ergeben sich durch genetische Manipulationen Hinweise auf eine Beteiligung der Adelsfamilie da Zoltral, deren berühmteste Vorfahren die einst auf dem Mond gestrandeten Arkoniden Crest und Thora waren.

Diese Familie hat einiges Interesse an den Sternensystemen Omega Centauri gezeigt, die in unmittelbarer Nähe von Terra (in knapp 16.000 Lichtjahre Entfernung) liegen. Atlan macht sich – nachdem er ein weiteres Attentat überstanden hat – erst zur Erde auf, die die Unsterblichen in dieser Zeit lieber gehen, als kommen sieht und versucht dort, einen weiteren Krish‘ un-Umhang auszuleihen, bevor er sich dann nach Omega Centauri auf den Weg macht…

Viele haben versucht, die Faszination von Atlan, dem ‚Einsamen der Zeit‘, in Worte zu fassen, aber die Mischung aus unsterblicher Weisheit und entsprechender Dickköpfigkeit, gepaart mit einer gewissen Arroganz und wenig Geduld war und ist in der PERRY RHODAN-Serie etwas ganz besonderes. Mit dem Heftroman „Attentat auf Arkon“ kann Uwe Anton schon auf den ersten Seiten die alte Faszination wieder aufleben lassen und er legt einen rasanten, spannenden, farbenprächtigen Roman vor, der voller Nostalgie (der Bogen spannt sich bis zu den Lemurern, aus dem fabelhaften MdI-Zyklus) , aber auch Romantik steckt. Li, eine intelligente, aber atemberaubend schöne Frau verdreht nicht nur Atlan den Kopf, auch der Extrasinn wird von ihr an die Grenzen seiner Weisheit gebracht. Dabei schafft Uwe Anton sehr gut den Spagat zwischen den Wünschen der Altleser, für die die angeschnitten Schilderungen eine Reminiszenz an die Originalserie sind, und Bedürfnissen der Neuleser, die den entsprechenden Background in konzentrierter, aber nicht lehrerhafter Manier vermittelt bekommen sollen. Er gibt Atlan die Möglichkeit sich an die entsprechenden Ereignisse zu erinnern und unterbricht so nicht den Fluß der Handlung durch langatmige Rückblenden oder vorangestellte Erklärungen.

Sehr schnell wechselt er von den beiden die Handlung einläutenden und weiterführenden Actionszenen (der Diebstahl und das Attentat im Raumschiffhangar) zu den politischen Ränkespielen und führt eine Reihe, von aus früheren Romanen bekannten Figuren mit einer prägnanten Charakterisierung in die laufende Handlung ein. Im Vergleich zu den aktuellen PERRY RHODAN-Romanen verzichtet er auf eine großangelegte Exposition und einem kaugummigleichen Entwickeln der Handlung, sondern geht gleich in die Vollen und hält dieses Tempo auch über alle sechzig Heftseiten aufrecht.

Mit „Attentat auf Arkon“ schenkt die PERRY RHODAN-Redaktion seiner populärsten Figur einen sehr guten Auftaktband. Wollen wir hoffen, daß die jungen Wilden in den folgenden elf Heften auf dem gleichen hohen Niveau weitermachen können…