Spider-Man – die Welt des Netzschwingers

Die Welt des Netzschwingers

Als im August 1962 das erste Abenteuer von Spider-Man erschien, rechnete niemand mit einem großen Erfolg. Stan Lee, Spideys geistiger Vater, hatte die letzte Ausgabe des Comicreihe »Amazing Adult Fantasy« dafür genutzt, um eine neue Idee auszuprobieren – ein Superheld, der noch zur Schule geht und dessen Leben eigentlich gar nicht so super ist. Die Kombination aus Steve Dittkos Zeichnungen und Stan Lees lakonischen Texte wurde aber dann doch überraschend zu einem Renner – und Spider-Man durfte im März 1963 in seiner eigenen Serie »The Amazing Spider-Man« seinen Erfolgszug antreten. Der Rest ist Geschichte. Und genau über diese Geschichte kann man mehr in dem neuen Band »Spider-Man – die Welt des Netzschwingers« aus dem Dino-Verlag erfahren.

In seiner mittlerweile 40jährigen Geschichte hat Peter Parker, unser beliebter Netzschwinger, sehr viel erlebt. Viele phantastische Feinde haben sich mit ihm gemessen und er konnte große Erfolge feiern, mußte aber auch herbe Niederlagen erleben. Tom De Falco, der selbst einige Zeit Spider-Man als Autor und später als Redakteur betreute, stellt in dem reich illustrierten Band Spider-Man alias Peter Parker und sein Universum genauer vor. Dabei konzentriert sich der Band immer auf die Comicwelt, während man über die Hintergründe der Serie und ihrer Entstehung nur wenig erfährt.

Ausschnitt aus Die Welt des Netzschwingers, (c) Dino
Natürlich erfahren wir zuerst einmal mehr über Peter Parker und den Spinnenbiß, der ihn zu Spider-Man machte. Spidey hat aber nicht nur die proportionalen Kräfte einer Spinne, sondern er kann auch problemlos eine Wand hinaufkrabbeln (allein dazu gibt es eine Doppelseite) und er hat einen empfindlichen Spinnensinn, der ihn vor allen Gefahren warnt. Sein wichtigstes Hilfsmittel im Kampf gegen Verbrecher und Superschurken ist allerdings sein Netz, daß der junge Parker selbst im Dachlabor entwickelte und später oft noch weiterverbesserte. Außerdem bekommt man als Leser auch einen Überblick über die unterschiedlichen Kostüme, die Peter Parker in seiner langen Karriere trug, wobei sich hier eine der Stärken des Bandes zeigt: im Zusammenhang mit dem geheimnisvollen schwarzen Kostüm, das Peter von einer außerirdischen Welt mitbrachte, wird auch gleich auf die ganzen Folgegeschichten verwiesen und auf die entsprechenden Seitenzahlen, auf denen man mehr dazu erfahren kann (auch über Venom und Carnage).

Nach dieser Einleitung geht es aber erst richtig los, denn im zweiten Teil des Buchs wird die Geschichte Spider-Mans abgehandelt. Jeweils ein Jahrzehnt wird mit den wichtigsten Gegnern, Partnern und Geschehnissen aus dem Leben Peter Parkers vorgestellt. Man erfährt hier alles über bekannte Gegenspieler Spider-Mans, wie z.B. dem Chamäleon, dem Geier, Doktor Octopus, dem Sandman, der Echse und vielen, vielen mehr. Wer also schon immer mal wissen wollte, wie eigentlich Electro zu seinen Kräften kam, oder warum der Schakal unseren Netzschwinger umbringen wollte, der findet hier alle wichtigen Informationen und auch immer einige wichtige Ausschnitte aus den Originalcomics.

Es wird aber auch ausführlich auf Peters diverse Liebschaften von Betty Brant, über Gwen Stacy bis Mary Jane Watson eingegangen und natürlich kann man hier auch mehr darüber erfahren, warum Peter sich mal Ricochet nannte und was es mit Ben Reilly auf sich hatte.

»Die Welt des Netzschwingers« ist nicht nur für Neueinsteiger in das Spider-Man-Universum interessant, sondern bietet auch allen Kennern der Serie einen schönen und gelungenen Überblick über 40 Jahre Spider-Man. Der stabile Band (168 Seiten im Großformat) besitzt einen Schutzumschlag und kostet im Handel 29.95 € (Bestellen bei Amazon.de).