Filmkritik: Frequency (2000)

Durch Zufall findet John Sullivan eines Tages wieder das alte Funkgerät seines lange verstorbenen Vaters. Er traut seinen Ohren allerdings nicht, als er feststellt, mit wem er da durch Zufall Kontakt aufgenommen hat – denn durch ein kosmisches Phänomen ist er über alle Zeitgrenzen hinweg mit seinem Vater Frank Sullivan im Jahre 1969 verbunden! Deutschlandstart: 24. August 2000.

Frequency Kinoposter

John Sullivan (Jim Caviezel) ist als Halbwaise aufgewachsen, da vor 30 Jahren, als er noch ein Kind war, sein Vater Frank (Dennis Quaid) bei einem Einsatz als Feuerwehrmann starb. Und seine momentane Stimmung wird vor allem dadurch getrübt, daß ihn seine Freundin verlassen hat. Da kommt sein bester Freund Gordo Hersch (Toby Emmerich) gerade richtig vorbei um ihn etwas aufzumuntern. Durch einen Zufall finden sie dabei das alte Funkgerät seines Vaters.

Später in der Nacht, außergewöhnliche starke Nordlichter sind über der Stadt zu sehen, setzt sich John versuchsweise mal vor das alte Gerät um zu sehen ob es noch funktioniert. Und tatsächlich findet er schon nach kurzer Zeit einen Gesprächspartner. Seine Überraschung ist groß, als er unzweifelhaft feststellen muß, daß die Person, mit der er spricht nur sein Vater sein kann – der im Jahre 1969 am selben Funkgerät sitzt.

Zwar weiß John um die Gefahren, die er heraufbeschwört, doch er ergreift die Chance und warnt seinen Vater vor dem Brand in einem Lagerhaus, der ihn sein Leben kosten wird. Frank Sullivan nimmt diese Warnung zuerst nicht ernst, aber als er dann tatsächlich zum vorhergesagten Tag zu diesem Lagerhaus gerufen wird, erinnert er sich und entkommt mit letzter Kraft dem sicheren Tod in den Flammen.

Frank am Funk
Frank Sullivan im Jahr 1969

John, der Polizist ist, stellt nun im Jahre 1999 fest, daß er zwei Erinnerungen besitzt: einmal die bekannte, und eine andere, in der sein Vater erst vor wenigen Jahren an Krebs (wegen seines Zigarettenkonsums) starb. Das Schicksal jedoch ist unnachgiebig und durch die Rettung seines Vaters, hat John eine Ereigniskette ausgelöst, die dazu führt, daß seine Mutter das Opfer eines Gewaltverbrechers wurde. John gibt jedoch nicht auf und zusammen mit Frank im Jahre 1969 versuchen Vater und Sohn das Verbrechen zu verhindern und den dafür verantwortlichen Serienmörder zu finden. Ein Rennen gegen die Zeit beginnt…

John am Funk
John Sullivan im Jahr 1999

Das Thema Zeitreise und Zeitmanipulation ist in der SF schon oft abgehandelt worden. Ungeschlagen sind dabei z.B. Robert A. Heinleins Kurzgeschichten »By his Bootstraps« und »All you zombies«, die beide das Thema der Zeitreise bis zum Letzten ausreizen. Die Gefahr, die bekannte Zukunft zu verändern, scheinen bei allen Manipulationen am normalen Zeitstrom enorm zu sein (sehr schön wird dies in der Simpson-Episode »Treehouse of Horror V« abgehandelt, als Homer bei einer zufälligen Zeitreise in der Vergangenheit eine Mücke erschlägt und damit in der Zukunft Ned Flanders zum Beherrscher der Welt wird).

In »Frequency« passieren die Dinge während der Zeit des Funkkontakts zwischen Vater und Sohn parallel: als Frank in der Vergangenheit eine Botschaft in den Tisch brennt, sieht John sie im Jahre 1999 aus dem Nichts entstehen. Natürlich ist das nicht ganz logisch und konsequent, aber »Frequency« ist trotzdem ein spannendes und gelungenes SF-Abenteuer. Denn sowohl Dennis Quaid als draufgängerische Vaterfigur im Jahre 1969, als auch Jim Caviezel als am Leben gescheiterer Sohn zur Jahrtausendwende, sind in ihren Rollen perfekt besetzt.

Frequency Szenenfoto

Und so geht es in »Frequency« auch weniger um das wissenschaftliche Phänomen der Kommunikation über die Zeitgrenze an sich, als vielmehr um seine Auswirkungen auf die Menschen, deren Leben dadurch verändert wird. Man sollte sich als Zuschauer also nicht an ein wenig Schmalz und Herzschmerz stören… „Frequency“ bietet nämlich auch eine spannende Kriminalgeschichte, die 30 Jahre überspannt und sowohl Vergangenheit, als auch die Zukunft bedroht!

Fazit: Daumen hoch und eine Empfehlung für alle, die sich nicht an ein wenig Unlogik und Kitsch stören!

© Florian Breitsameter (Text), New Line Cinema (Bildmaterial)

FREQUENCY (2000)
Regie: Gregory Hoblit
Drehbuch: Toby Emmerich
Schauspieler: Dennis Quaid, Jim Caviezel, Shawn Doyle, Elizabeth Mitchell, Noah Emmerich, uvm.
Produzenten: Hawk Koch, Gregory Hoblit