Filmkritik: »Galaxy Quest« (2000)

Die Schauspieler der SF-Fernsehserie GALAXY QUEST werden von Außerirdischen für echte Weltraumhelden gehalten und geraten mitten in einen galaktischen Krieg. Humorvolle Parodie auf STAR TREK und seine Fans. Deutschlandstart: 13. April 2000.

Von 1979 bis 1982 erforschte die Crew des Raumschiffs NSEA Protector in der SF-Fernsehserie GALAXY QUEST die Weiten des Weltraums. Nach vier Staffeln wurde die Serie abgesetzt. Seitdem tingeln die Schauspieler von SF-Convention zu Elektromarkteröffnung und zurück, lassen sich von ihren etwas verrückten Fans feiern, und jammern ihrer verlorenen Karriere nach. Nur Jason Nesmith (Tim Allen), der in der Serie den Commander Peter Quincy Taggart des Raumschiffs Protector spielte, scheint damit einigermaßen glücklich zu sein…

Niemals aufgeben, niemals kapitulieren!

Slogan aus »Galaxy Quest«

Der Film beginnt – wie passend – auf einer GALAXY QUEST Convention, die von Guy Fleegman (gespielt von Sam Rockwell) organisiert wurde, der einmal in einer Folge der Serie als Crewman Nr. 6 noch vor der ersten Werbepause von einem Lava-Monster getötet wurde. Die fünf Helden der Serie, die sich nur noch unter Murren für den Auftritt in ihre alten Uniformen quetschen, werden von den Questarians (wie sich die wahren Fans der Serie nennen) frenetisch gefeiert.

Neben Commander Taggart ist das u.a. Dr. Lazarus (Alan Rickman alias Alexander Dane), der halb Mensch, halb Reptilie, vom Planeten Tev’Meck stammt, und das Logikhirn der Crew darstellt. Nun, natürlich beschränkt sich das fremdartige an ihm auf eine Plastikhaube über den Haaren, einen seltsamen Gruß („Bei den Göttern von…“) und einen ausgeprägten britischen Akzent.

Auf dem SF-Con kommt es zu einer seltsamen Begegnung. Neben absoluten Hardcore-Fans, die vermeintliche technische Probleme in der Serie entdeckt haben, tauchen auch drei sehr gut kostümierte Fans auf, die sich selbst als Thermianer vom Klaatu-Nebel bezeichnen, und Commander Taggart um Hilfe bitten. Jason Nasmith wimmelt sie ab, aber die drei geben nicht auf, und tauchen am nächsten Tag sogar bei ihm daheim auf und bitten wiederum um Hilfe beim Kampf gegen den Bösen Sarris (Robin Sachs).
Jason Nesmith willigt ein, den vermeintlichen Fans zu helfen, doch bald schon stellt er fest, dass alles echt ist – und er anscheinend tatsächlich als Held gefeiert wird. Denn die Thermianer halten die TV-Serie GALAXY QUEST für eine Historische Dokumentation und die Schauspieler für echte Helden!

Nach einer kurzen Rückkehr holt Jason Nesmith, der sich endlich (!) wie ein wahrer Raumschiffskommandant fühlen darf, seine Schauspielkollegen nach und nun treten sie gemeinsam mit den freundlichen Thermianern an Bord eines genauen – jedoch funktionierenden – Nachbaus der NSEA Protector den Kampf gegen den bösen Sarris an! Dabei geraten sie in Sternennebel und Asteroidenschwärme, und einen Ersatz für ihre Berylliumkugel müssen sie auch erst finden und an Bord bringen.

GALAXY QUEST ist ein wirklich perfekt gelungene und doch liebevolle Parodie auf STAR TREK und seine Fans. Allerdings ist man nie wirklich bösartig, denn selbst die wahren Geeks unter den Fans erweisen sich im Verlaufe des Films als sehr nützlich für die Lösung mancher Probleme…

Das amüsante an diesem Film ist der Unterschied zwischen Schauspieler und Weltraumheld, den viele Fans anscheinend nicht mehr wahrhaben wollen. Commander Taggart ist eben nicht gleich Jason Nesmith, und Williams Shatner ist auch nicht Captain Kirk. Da stehen im Film die Schauspieler plötzlich hilflos vor den Raumschiffamauturen, die in ihrer Funktionsweise genau nach den vermeintlichen historischen Dokumenten gefertigt und hergestellt wurden – aber im Gegensatz zu den damaligen Requisiten eben wirklich funktionieren! Laredo als Steuermann muß nun versuchen mit den wenigen Bewegungen, die er damals angewendet hat, um so zu tun, als ob er das Raumschiff lenken würde, tatsächlich die Steuerung meistern!

Das letztlich jedoch erschreckende an GALAXY QUEST ist allerdings die Tatsache, daß dieser Film BESSER ist als jeder Star Trek-Kinofilm. Das fängt bei den Schauspielern an (Tim Allen, Sigourney Weaver, usw.), die deutlich mehr Einsatz zeigen, als man es auch Star Trek kennt. Das Drehbuch ist auch logischer und die Handlung unterhaltsamer als z.B. THE MOTIONLESS PICTURE, und zuletzt sind auch noch die Tricks wesentlich gelungener und aufwendiger.

Fazit: GALAXY QUEST sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen!

GALAXY QUEST (1999)
Regie: Dean Parisot
Drehbuch: David Howard und Robert Gordon
Produktion: Mark Johnson und Charles Newirth
Produktionsdesign: Linda DeScenna
Musik: David Newman