TV-Kritik: Laila, unsterblich verliebt

»Laila – unsterblich verliebt« von Sat.1 ist eine typische Vampirgeschichte. Hübsche Vampirin verliebt sich und ist auf der Suche nach ihrer verlorenen Menschlichkeit. Leider ist das aber so langatmig inszeniert, daß man als Zuschauer eher auf der Suche nach der Fernbedienung sein wird…

Laila beißt sich durch..., © Sat.1
Laila beißt sich durch…, © Sat.1
Laila ist eine hübsche, aber nie besonders glücklich wirkende Frau, die ihren Job als Headhunterin für eine Managerbüro eher zu wörtlich versteht. Als Vampirin beißt sie nämlich gerne mal zu und räumt so unliebsame Konkurrenten aus dem Weg. Was aber wohl jedem Zuschauer schon nach wenigen Minuten auffällt, dürfte die Tatsache sein, daß sich Laila trotz ihres Daseins als untote Blutsaugerin (stilecht mit einem Kühlschrank voller Blutkonserven und Blutorangen!) immer wieder munter bei strahlendem Sonnenschein herumläuft. Erst nach knapp einer Stunde Film kommt endlich mal eines ihrer Opfer auf die Frage, wie denn sowas möglich sei…? Warum man bei Sat.1 diesen Teil des Vampirmythos komplett vernachlässigt hat, ist natürlich klar: wer sieht schon gerne einen Film, der fast nur im Halbdunkel spielt? Trotzdem hätte man sich durchaus eine etwas originellere Ausrede einfallen lassen können!

Natürlich kommt es, wie es kommen muss: Laila beginnt sich eines Tages zu verlieben. Nur mit viel Selbstberrschung kann sie davon lassen ihren Liebhaber beim Sex auszuzutzeln. Damit beginnen natürlich die Probleme für Laila. Micha (Bela B. von der Ärzten) gefällt es nicht, daß sie sich mit einem »Schläfer« abgibt, und ihr Liebster erinnert Laila an einen anderen Menschen, den sie vor vielen Jahren in einem früheren Leben kannte…

Obwohl die Geschichte an sich durchaus für einen netten Fernsehabend sorgen könnte, bleibt »Laila – unsterblich verliebt« weit hinter den Erwartungen zurück. Beim Anschauen erwischte ich mich dabei, wie ich auf eine Werbepause wartete, denn der Film hat leider immer wieder seine Längen. Enttäuscht werden auch Fans von deftigen Blutsauger-Orgien, was aber auch ehrlich gesagt nicht anders zu erwarten war, da der Film ja um 20:15 Uhr läuft. Seltsam ist es auch, wie lange Laila braucht um das Rätsel ihrer Vergangenheit zu verstehen, obwohl ein Brief bereits viel früher alles klar zu machen scheint.

Kurz und gut: »Laila – unsterblich verliebt« ist ein Fernsehfilm für das übliche Publikum und nur bedingt für Fans des Genres geeignet. Die könnten sich nämlich bei Laila unsterblich langweilen.

© Florian Breitsameter (Text), Sat.1 (Bildmaterial)

Laila – unsterblich verliebt
Erstaustrahlung am 10. Oktober, 20:15 Uhr bei Sat.1

Thriller, Deutschland 2000
Regie: Peter Ily Huemer
Buch: Peter Ily Huemer
(95 Minuten)

Stefanie Schmid, Thomas Heinze, Johannes Brandrup, Bela B., Nina Kronjäger, Heinrich Sauer, Tilly Lauenstein, und andere

Quote bei der Erstaustrahlung am 10.10.2000: 2.81 Mio, 9.6% Marktanteil


Inhaltsangabe von SAT.1:

Jello alias Bella B., (c) Sat.1
Jello alias Bella B., (c) Sat.1
Sie ist jung, aber auch steinalt, umwerfend sexy und Furcht erregend blutrünstig zugleich. Die schöne Laila erledigt ihren Job als erfolgreiche Headhunterin in jeder Hinsicht mit viel Biss – bis ihr ein unbekanntes Gefühl namens Liebe in die Quere kommt…

Laila ist der gefeierte Star der Headhunter-Branche, ihr mysteriöses Privatleben findet hingegen im Verborgenen statt. Durch einen Biss in den Hals wurde sie vor langer Zeit zur Vampirin und ist seither unsterblich, doch auch erschreckend gefühlskalt. Dann erhält sie einen neuen Auftrag: Sie soll den Radiologen Luis Arnold als neuen Mitarbeiter für ein renommiertes Institut gewinnen. Ihr härtester Konkurrent Dirk Ostermeyer ist ebenfalls hinter Luis her. Mit Mutmaßungen über merkwürdige Todesfälle in ihrer Umgebung versucht Dirk, Laila aus der Fassung zu bringen. Laila hat Erfolg: Nach einem »Spezial-Dinner« mit seinem Chef kann sie Luis aus dessen Knebel-Vertrag befreien. Nichts ahnend hat sich Luis in Laila verliebt. Als Vampirin kann sie dieses Gefühl eigentlich nicht erwidern, oder doch? Ihre Vampirfreundin Vesna hat Lailas Veränderung bemerkt und warnt sie vor dem kompromisslosen Blutsauger Jello, der, auch aus eigenem Interesse an Laila, androht, jede ihrer Regelübertretungen zu bestrafen. Laila lässt sich zunächst nicht beirren, vielmehr irritieren sie Details aus Luis‘ Vergangenheit: ein Foto von 1932, auf dem sie Luis zu erkennen glaubt; eine Skulptur seines Großvaters Robert, der ihr merkwürdig nahe steht und vor rund 60 Jahren ihre beste Freundin Hannah geheiratet hat. Robert überreicht Laila ein Buch über Vampirismus, das den Weg zurück in die Sterblichkeit beschreibt. Wird sie aus Liebe zu Luis alles opfern? Jello versucht, sie mit allen Mitteln daran zu hindern…

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