SFCD-Literaturpreis 1999 – Die Nominierungen

Logo des Science Fiction Club Deutschland e.V.
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Der renommierte SFCD-Literaturpreis (Deutscher Science Fiction Preis) befasst sich mit den deutschsprachigen Neuerscheinungen im Bereich der Science Fiction und Phantastik. Über die Vergabe entscheidet ein Komitee, das derzeit z.B. aus acht Personen besteht, und daß alle relevanten Titel (in diesem Jahr waren dies fast 40 Romane und ebenso viele Kurzgeschichten) sammelt und liest. Darauf basierend erfolgen die Nominierungen, die damit auch eine Empfehlung der aktuellen Deutschen SF und Phantastik darstellen.
In der Endrunde wird jedes nominierte Werk von jedem Komiteemitglied gelesen, damit ein möglichst objektives Gesamturteil gefunden wird, und auch Werken, die in einem kleinen Verlag und nur in kleiner Auflage erschienen sind, gleiche Chancen eingeräumt werden. Die Verleihung des SFCD-Literaturpreises 1999 findet in diesem Jahr im Rahmen der 11. SF-Tage NRW (21.-24. Mai 1999) statt.

Eine Website mit einer ausführlichen Vorstellung der Komiteearbeit und der nominierten Titel ist unter: http://www.dsfp.de zu finden, deshalb hier nur in aller Kürze eine Auflistung der nominierten Titel:

Roman

  • Abschied von Newton, Gert Heidenreich (DVA) [Rezension]
  • Big Dablju, Klaus Middendorf (Suhrkamp Verlag)
  • Der Tod der Physiker, Timothy McNeal (Rainar Nitzsche Verlag)
  • Digitale Tänzer, Hartwig Hilgenstein (Argument Verlag)
  • Jesus Video, Andreas Eschbach (Schneekluth Verlag) [Rezension]
  • Socialdemokraten auf dem Monde, Ronald M. Hahn (Heyne Verlag) [Rezension]
  • Statistiker des Todes, Uwe Anton (BSV)
  • Wiener Blei, Leo Lukas (Fantasy Productions) [Rezension]


Kurzgeschichte

  • Adam, Christian Hoffmann, in: Alien Contact 33, Edition Avalon
  • Atlantic City, Ady Henry Kiss, in: „Atlantic City“, Ady Henry Kiss, Suhrkamp TB 2838
  • Astrosapiens, Michael Marrak, in: „Die Stille nach dem Ton“, Michael Marrak, Edition Avalon; also: Alien Contact 32, Edition Avalon
  • Beta-Visionen, Frank Borsch, in: c’t – Magazin für Computertechnik 5’98
  • Borgen, Bernd Kreimeier, in: c’t – Magazin für Computertechnik 25/26’98
  • Die Stille nach dem Ton, Michael Marrak, in: »Die Stille nach dem Ton«, Michael Marrak, Edition Avalon
  • Greedy – der Duft der Orangen, Bernhard Kempen, in: Alien Contact 32, Edition Avalon
  • Immer Ärger mit dem Tod, Uwe Hermann, in: c’t – Magazin für Computertechnik 17’98

Anmerkungen:

Bemerkenswert ist die Nominierung von Andreas Eschbach (Sparte Roman mit »Jesus Video«), der bereits 1996, 1997 und 1998 (1996 und 1997 in der Sparte »Bester Roman« mit »Die Haarteppichknüpfer« und »Solarstation«, und 1998 mit »Die Wunder des Universums« in der Sparte »Beste Kurzgeschichte«) mit dem SFCD-Literaturpreis ausgezeichnet wurde, und der zu den besten deutschen SF-Autoren der Gegenwart zählt.

Beachtenswert sind auch die Nominierungen von Hartwig Hilgensteins Erstling »Digitale Tänzer« (wurde auch mehrmals für den diesjährigen Kurd-Laßwitz Preis nominiert) und von Timothy McNeals Novella »Der Tod der Physiker« (der zweite Teil einer Thementrilogie, deren erster Teil bereits im letzten Jahr nominiert war).

In der Sparte Kurzgeschichte zeigt es sich, daß das Niveau der Geschichten im Computermagazin c’t in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist. Als Favorit deutet außerdem sich Michael Marrak an, der es schaffte, sich mit zwei Kurzgeschichten aus seiner Sammlung »Die Stille nach dem Ton« in der Nominierungsliste zu plazieren.

Quelle: SFCD-Literaturpreis-Komitee, Florian Breitsameter