Brian Herbert & Kevin J. Anderson – Die Jäger des Wüstenplaneten

Die Jäger des Wüstenplaneten

Originaltitel: »Hunters of Dune«
Roman, Großformat, Heyne Science Fiction 2007
Übersetzt von Bernhard Kempen
ISBN 3-453-52289-3, 15,- €, 687 Seiten

Brian Herbert und Kevin Anderson haben in den letzten Jahren bereits sechs dicke »Prequels« zu den beliebten Dune-Romanen Frank Herberts veröffentlicht, die bei den Lesern auf ein eher geteiltes Echo stießen: einige hielten sie für überflüssig, andere freuten sich über schlichte Weltraumabenteuer, ohne die für Frank Herberts Originalromane typischen weitschweifigen Grübeleien. Mit »Die Jäger des Wüstenplaneten« erscheint nun ein Buch, das auf den Aufzeichnungen und Plänen Frank Herberts für »Dune 7« basiert – eine direkte Fortsetzung von »Die Ordensburg des Wüstenplaneten«. Es handelt sich also um das Buch, das den Dune-Zyklus abschließen sollte… Schön wär’s: denn auch die »Jäger« enden mit einem Cliffhanger, der auf den nächsten (und wohl auch nicht letzten) Band der Serie verweist – »Die Sandwürmer des Wüstenplaneten«.

Die Handlung ist für jemanden, der die anderen Dune-Romane nicht kennt, vollkommen unverständlich: Duncan Idaho und Sheeana fliehen mit ein paar Getreuen und einer Handvoll Sandwürmer in einem Nicht-Schiff von Ordensburg, dem Planeten der Bene Gesserit, um einen neuen Wüstenplaneten zu finden, nachdem der alte von den geehrten Matres zerstört wurde. Murbella versucht auf Ordensburg, den Orden der Matres mit den Bene Gesserit zu vereinen, und stößt dabei auf den heftigen Widerstand von Hellica und ihren gewalttätigen Anhängerinnen, die von bösen Gestaltwandlern unterwandert wurden, welche wiederum von einer weiteren und größeren rätselhaften Macht kontrolliert werden – dem »Äußeren Feind«, der es auf die Vernichtung des »Alten Imperiums« abgesehen hat. Um im Kampf gegen diesen »Feind« bestehen zu können, werden »Gholas« d.h. Klone der alten Helden aus Band 1 bis 3 fabriziert, während die Gestaltwandler nichts besseres zu tun haben als einen Ghola des Oberschurken Baron Harkonnen herzustellen… Fortsetzung folgt.

Man könnte den Titel des Buches auch in »Die gnadenlosen Ausschlachter des Wüstenplaneten« umbenennen, aber andererseits bietet dieser Band 7 der Dune-Serie doch einiges an kurzweiliger Lektüre. Frank Herberts Dune-Universum ist faszinierend genug, so daß auch der tausendste Aufguß der alten Geschichte noch seine Reize hat. Herbert/Anderson können zumindest flott und spannend schreiben und den (schon ziemlich verwirrenden) Plot aus Band 6 einigermaßen logisch weiterentwickeln. Es gibt zwar einige Handlungsfäden, die buchstäblich im Sand verlaufen, doch das Buch bleibt über viele Seiten unterhaltsam und macht Lust auf die Fortsetzung, auch wenn das Ganze auf eine reine Space-Opera hinausläuft und Frank Herberts großes Thema, die Verknüpfung von Religion und politischer Macht, hier völlig ignoriert wird.

Fazit: eine anspruchslose, aber unterhaltsame Fortsetzung des Dune-Zyklus.