»Paycheck« (2003)

Die Kurzgeschichte »Paycheck« (dt. »Gehaltsscheck«) von Philip K. Dick entstand im Juli 1952 und erschien erstmals in der Juni-Ausgabe des Magazins »Imagination« im Jahr 1953. Aktuell dient sie als Vorlage für einen gleichnamigen Kinofilm, der derzeit unter der Regie von John Woo mit Ben Affleck in der Hauptrolle gedreht wird. Grund genug, um die Kurzgeschichte noch einmal nachzulesen…

Zwei Jahre lang arbeitete der hochbegabte Elektrotechniker Mr. Jennings für die Rethrick Corporation, doch Teil seines Vertrages war, daß ihm am Ende jegliche Erinnerung an seine Arbeit genommen wird. Als er nach dem Abschied von der Firma erwacht, erinnert er sich an nichts mehr, freut sich aber auf seinen fetten Gehaltsscheck. Doch zu seiner Überraschung bekommt er statt dessen einen kleinen Stoffbeutel überreicht, denn er sich, wie ihm mitgeteilt wird, statt seines Geldes gewünscht hatte. Darin sind sieben scheinbar wertlose Dinge – u.a. ein Stück Draht, eine Busfahrkarte und ein Abholschein.

Doch Jennings bleibt kaum Zeit, sich lange zu wundern, denn schon beim Verlassen des Bürogebäudes wartet die Spezialpolizei der totalitären Regierung auf ihn, die unbedingt von ihm erfahren will, wo sich der eigentliche Firmensitz der Rethrick Corporation befindet, und woran dort geforscht wird. Jennings ist ratlos, denn wie soll er erklären, daß er sich genau daran nicht erinnert? Dank des kleinen Stück Drahtes und des Bustickets gelingt ihm schließlich die Flucht aus den Händen der Polizei.

Wie es scheint, hat sein früheres Ich diese Situation vorhergesehen und ihm deshalb genau diese Dinge zugespielt. Doch wohin werden ihn die anderen fünf Dinge führen, die sich noch in der Stofftasche befinden? Und woran arbeitete er die letzten zwei Jahre überhaupt?

Philip K. Dick

Philip K. Dick

»Paycheck« ist ein Frühwerk von Philip K. Dick und als solches eher untypisch für ihn. Denn wie Uwe Anton in »PKD – Entropie und Hoffnung« richtig anmerkt, erinnert die Situation an A.E. van Vogts »Welt der Null-A«, insofern der Protagonist sich »in einem verwirrenden Spiel mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft praktisch an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zieht« (S. 26). Jennings ist nur der Spielball in einem Abenteuer, das von seinem früheren Ich geplant und gesteuert wird. Ein Spiel mit der Zeit, statt der Wirklichkeit.

Interessanterweise enthält die Geschichte, die in einer undefinierten Zeit spielt (amüsant dabei die für die Entstehungszeit übliche Vorstellung, daß man in der Zukunft mit Raketen von Ort zu Ort auf der Erde reisen wird), bereits das für den späteren Dick sehr bekannte Element eines totalitären Staates, dem man nicht trauen kann und dessen Zugriff man sich nur im Schutz großer Konzerne erwehren kann. Außerdem auch interessant die Konsequenz mit der Dick das Problem der Industriespionage löst – der beste Angestellte ist derjenige, der kein solange er arbeitet kein Privatleben besitzt und sich nach fertiggestellter Arbeit auch nicht mehr an seine Tätigkeit erinnern kann.

Philip K. Dick schrieb 1976, daß die Grundidee für diese Kurzgeschichte damals war, eine Situation zu entwickeln, in der eine Reihe von scheinbar belanglosen Dingen wie z.B. ein Busticket und ein Stück Draht, plötzlich eine lebenswichtige Bedeutung erlangen würden (s. dazu »Beyond lies the Wub – The Collected Stories of Philip K. Dick, Volume 1«).


3. Mai 2003


Hitchcock als Vorbild

Laut Produzent John Davis versucht Regisseur John Woo den SF-Film „Paycheck“ in der Art von Alfred Hitchcocks »Der unsichtbare Dritte« zu drehen: »Er arbeitet ebenfalls mit sehr eleganten Kamerafahrten«. Die Dreharbeiten finden derzeit in Vancouver in Kanada statt.

In der Tat erinnert die Idee von »Paycheck« tatsächlich ein wenig an einen Film von Hitchcock – denn der von Ben Affleck gespielte Jennings versucht im Laufe der Handlung dahinterzukommen, was er zwei Jahre lang in den Diensten der Rethrick Corporation getan hat.

Weitere Rollen spielen Kathryn Morris, Uma Thurman, Aaron Eckhart und Michael C. Hall. »Paycheck« soll in den USA rechtzeitig zu Weihnachten in die Kinos kommen.

Quelle: sfw


15. November 2002


Ben Affleck in Paycheck

Ben Affleck wird im Kinofilm »Paycheck«, der auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von Philip K. Dick beruht, die Hauptrolle übernehmen. Ben Affleck spielt den Techniker Jennings, der nach zwei Jahren Arbeit für die Rethrick Corporation aus dem Dienst ausscheidet. Das Dumme daran – er hat keine Erinnerung daran, was er dort getan hat und statt eines Gehaltsschecks hat er nur eine Stofftasche mit scheinbar belanglosen Gegenständen bekommen…

Quelle: Cinescape


22. Oktober 2002


Paycheck – führt John Woo Regie?

Nachdem Brett Ratner »Superman« den Vorzug gab, soll nun John Woo die Kurzgeschichte »Paycheck« von Philip K. Dick auf die Leinwand bringen. Glaubt man Variety, so wird John Woo (»Mission Impossible: 2«) für Paramount die Regie übernehmen und damit wäre auch Kathryn Bigelow aus dem Rennen, die ebenfalls für diesen Posten im Gespräch war. Das Drehbuch schrieb Dean Georgaris.

»Paycheck« wäre bereits der sechste Kinofilm nach einer Vorlage des amerikanischen Autors Philip K. Dick nach »Blade Runner«, »Minority Report«, »Total Recall«, »Impostor« und »Screamers – Tödliche Schreie«.

Quelle: sfw